"Ich kenne nur den Festland-Koller"

Farhad Vladi über die Schrecken von Mallorca, Inseln zum Schnäppchenpreis und das gute, einfache Leben fernab der Zivilisation.

Frankfurter Rundschau, 25.09.2004, von UTE DIEFENBACH und FREDERIK JÖTTEN

In Farhad Vladis schmuckem Büro am Ballindamm, mit Blick auf die Hamburger Binnenalster, lässt sich trefflich über Fernweh reden. Das Ambiente ist unaufdringlich, keine Plastik-Palmen, kein Batida-de-coco-Werbe-Schick. Nur ein paar Fotos von Trauminseln hängen - dezent verteilt - an den Wänden. Der 57-jährige Hamburger ist Deutschlands einziger Inselmakler und auch weltweit beinahe Monopolist. Konkurrenz, die das Geschäft in großem Stil betreibt, gibt es nicht. 12 000 Inseln aus 40 Ländern hat Vladi bis heute in meterlangen hohen Schubladenschränken katalogisiert. "Wenn aus meinen Karteikästen zehn Aufnahmen verschiedener Inseln herausfallen, kann ich neun davon sofort wieder zuordnen." Er kennt die "Gesichter" seiner Inseln, sagt er, nennt sie "Kunstwerke" und sich selbst "Kunsthändler". Ursprünglich hatte Farhad Vladi nach seinem Volkswirtschafts-Studium als Praktikant bei der Deutschen Bank angefangen. Auf Umwegen erfüllte er sich schließlich seinen "Kindheitstraum von der eigenen Insel": Indem er 1971 eine Seychellen-Insel an Hamburger Unternehmer vermittelte und in den folgenden zehn Jahren genug Provisionen kassierte, um selbst unter die Inseleigentümer zu gehen. Auf seiner Homepage www.vladi-private-islands.de informieren sich Millionäre, Prominente und "ganz normale Leute" über die neuesten Schnäppchen aus seinem Reich. "Wo wenig Geld ist, kann der Wille zum Ziel führen. Schließlich habe er auch mal klein angefangen", sagt er und zeigt uns ein Bild von seiner eigenen Insel: Forsyth Island, gelegen in der neuseeländischen Fjordlandschaft des südlichen Pazifiks. "Das ist mit Abstand der schönste Flecken Erde." Der Mann ist zufrieden.

Herr Vladi, wann waren Sie zuletzt auf Mallorca?

Schon länger nicht mehr. Ich komme aber gerade aus Ibiza.

Haben Sie dort Urlaub gemacht? 

Nicht doch. Ich habe dort zwei Inseln, die in Verkauf und Vermietung kommen. Die beiden Objekte habe ich mir angeschaut, einen Helikopter gemietet, Fotos gemacht. Es war also eine reine Geschäftsreise.

Warum sind Ibiza und Mallorca so beliebte Reiseziele? 

Das verstehe ich auch nicht. Die Hauptinseln empfinde ich eher als abstoßend. Natürlich gibt es schöne Landstriche. Auf dem Helikopterflug quer über Ibiza habe ich sehr hübsche Gegenden gesehen. Dort waren allerdings auch richtig viele Leute. Ich verstehe gar nicht, warum die sich alle an einem Fleck treffen und sogar Immobilien für einen irrsinnigen Preis erstehen.

Was bieten Sie für Alternativen? 

Keine Alternative für die Finca in Mallorca, denn mit Bauernhöfen in Bayern handele ich ja nicht. Ich nenne Ihnen mal das Beispiel Neuseeland: Dort kostet ein Haus, das Sie in Mallorca für 2 Millionen Euro bekommen höchstens 200 000 Euro. Die Differenz, 1,8 Millionen Euro aufs Konto gelegt, bringt Ihnen jedes Jahr ungefähr 100 000 Euro Zinsen. Davon können Sie ohne Weiteres Ihre Erste-Klasse-Flüge nach Neuseeland finanzieren.

Das ist ein prima Anlage-Tipp, aber vielleicht nicht ganz auf den Normalverdiener zugeschnitten.

Aber es gibt ja Leute, die zwei Millionen in Immobilien auf Mallorca investieren. Die verstehe ich eben nicht.

Wir auch nicht. Herr Vladi, vor gut 20 Jahren haben Sie Ihre erste Insel an den Hamburger Kaffeekönig Albert Darboven verkauft…

Das war aber ein Zufall. Eigentlich war ich selbst auf der Suche nach einer Insel. Ich wollte mir einen Traum erfüllen, den ich seit meiner Kindheit hegte, und ich hatte gehört, dass es Inseln schon für 5000 Mark gibt. Bei meinen Recherchen stieß ich auf eine wunderschöne Insel auf den Seychellen für 300 000 Mark. Ich hatte nicht so viel Geld, flog aber hin, machte Fotos und bot die Insel einigen reichen Hamburgern an. Herr Darboven kaufte zusammen mit zwei Freunden. Ich erhielt Provision und hatte einen neuen Beruf, auch wenn das Geschäft in den ersten Jahren sehr schleppend lief.

Inzwischen sind Sie weltweit der größte Inselmakler. Wer sind Ihre Kunden?

Das sind ganz normale Leute, die sich einen Traum erfüllen wollen. Sie suchen einen Ort zum Entspannen, abseits von Animation und Menschenmassen.

Laufen die Verkaufsgespräche genauso ab wie beim Immobilienmakler? Kommen die Kunden zu Ihnen und sagen: "Ich hätte da gerne eine Insel in Thailand".

Thailand ist schlecht, denn dort, genau wie in Malaysia oder Russland, dürfen Ausländer bisher keinen Grundbesitz kaufen. Auf den Philippinen oder Indonesien können Sie immerhin einen Anteil von 51 Prozent an Grundstücken erwerben. Es gibt viele schwarze Löcher auf dem Globus, aber es tun sich auch neue Märkte auf, wenn Länder ihre Gesetzgebung ändern. 

Wissen Ihre Kunden das?

Die sind meist schon ganz gut informiert. Manche Kunden kommen in mein Hamburger Büro, haben meinen Katalog unterm Arm und zeigen auf ein bestimmtes Foto und sagen: "Das ist unsere Traumsinsel." Manchmal muss ich solche Begeisterung in die richtigen Bahnen lenken. Wer sich eine Insel kauft, kauft sich ein in ein ökologisches und soziales Umfeld. Giftige Tiere in Florida finden nicht jeder lustig. Auch über die Menschen des Kulturkreises sollte man etwas wissen. Und Fotos verraten natürlich nicht, ob es schwül, kalt oder trocken ist. Wenn jemand eine Gegend wünscht, in der es nicht regnet, dann muss ich ihm antworten: "Sie möchten also eine Insel ohne Vegetation?"

Wie viele Kunden müssen Sie wieder nach Hause schicken, weil ihr Budget nicht reicht?

Kaum einen. Es gibt durchaus erschwingliche Inseln. Meine günstigste Insel zur Zeit kostet 20 000 Euro. Sie liegt an der Ostküste Kanadas, wo es sehr warm ist im Sommer und in der Ferienzeit. Sie ist etwa einen Kilometer vom Festland entfernt, 30 000 Quadratmeter groß, mit einem traumhaften Mischwald. Und Sie fliegen nonstop für 400 Euro, hin und zurück.

Gibt es auch Leute, die jahrelang auf eine Insel sparen? 

Sicher. An ihnen schätze ich den Enthusiasmus. Man ist entweder empfänglich für das Inselgefühl oder nicht. Am Geld muss es jedenfalls nicht scheitern. Einer meiner Kunden kellnert in Stuttgart und hat sich eine Insel in Panama gekauft. Das war keine teure Insel, unter 100 000 Mark und er hat es abgearbeitet. Oder ein Elbschiffer aus Hamburg, der hat eine Hypothek auf sein Haus aufgenommen, um sich eine Insel leisten zu können, an der er jahrelang vorbeigeschippert war. Das ist eine Leidenschaft, die man mit Worten gar nicht beschreiben kann.

Gibt es - mal abgesehen vom Geld - einen bestimmten Typus des Inselkäufers? 

Schön wär's. Wenn ich Gemeinsamkeiten zwischen allen Insel-Eigentümern erkennen könnte, wäre das für die Vermarktung genial. Hätte ich festgestellt, dass alle Kunden über 40 sind und geschieden, dann müsste ich mich mit meinem Katalog ja nur vor das Amtsgericht stellen. Ich kann nur sagen: Es sind alles Individualisten, überdurchschnittlich intelligent…

Wieso das denn?

Weil sie bereit sein müssen zu improvisieren. Wenn etwas kaputt geht, muss man sich zu helfen wissen. Und auf einer Insel ist das Unregelmäßige die Regelmäßigkeit. Da kommt ein Sturm, ein Baum kippt um, der Strom fällt aus, das Boot ist weg, Benzin alle, Einkauf vergessen. Das ist aber auch das Salz in der Suppe. Dagegen das Grundstück auf dem Festland: Wenn da irgendwas nicht funktioniert ruft das sofort Ärger und negative Energie wach. Da ist dann der Hausmeister Schuld, das E-Werk oder die blöden Nachbarn.

Dann besteht der Insel-Spaß darin, dass ständig etwas schief geht? 

Sehen Sie es mal als Herausforderung. Wenn das Licht ausgeht, zünden Sie eben eine Kerze an und finden das sogar noch romantisch. Am nächsten Tag werden Sie schon irgendwo einen Elektriker ausfindig machen, der Ihnen hilft. Auf Mallorca habe ich einmal einen Streik der Müllabfuhr erlebt. Da standen kilometerlang die Mülltüten an der Straße und der Gestank war fürchterlich. Da lebe ich doch lieber in der Natur und entsorge dort umweltfreundlich. 

Wie entsorge ich denn den Müll auf einer Insel? 

Es gibt verschiedene Methoden. Erst müssen Sie lernen zu trennen, organisches, brennbares Material. Brot- und andere Essensreste verfüttert man an die Tiere. Sie werfen viel weniger weg, da Sie es ja irgendwann noch gebrauchen könnten. Insgesamt produzieren Sie weniger Müll. Alle Kunststoffe müssen gesammelt und ans Festland gebracht werden. Das ist mühselig, also werden Sie solche Abfälle vermeiden. Ich habe selbst seit 15 Jahren eine Insel und freue mich über jede Schraube, die ich finde und lege sie sorgfältig ab.

Werden wir auf einer Insel zu besseren Menschen? 
Ja, ich erlebe das so. Es fängt schon damit an, dass Sie automatisch mit der Sonne schlafen gehen und aufstehen. Zwei drei Tage können Sie vielleicht noch dagegen angehen, abends eine Flasche Wein trinken, eine Runde Karten spielen, aber dann bestimmt die Natur den Rhythmus. Sie werden von Tag zu Tag natürlicher, fröhlicher, das Make-up wird weniger. Und irgendwann fragen Sie sich sogar, soll ich überhaupt heute noch mit dem Motorboot ans Festland fahren oder muss es gar nicht sein? Was glauben Sie, wie gesund und erholsam das ist?

 

Und langweilig?

Ach was. Auf der Insel vergeht die Zeit viel schneller als auf dem Festland, ich behaupte mal doppelt so schnell. Sie sind ständig draußen, haben die Natur vor Augen, da kommt keine Langeweile auf. Und wenn sie nur auf einem Felsen sitzen, das Meer, die Tiere und Pflanzen beobachten, ist das schon gewaltig.

Sie selbst haben vor zehn Jahre "Forsyth Island" gekauft, eine sieben Millionen Quadratmeter große Insel in Neuseeland gekauft. Was machen Sie, wenn Sie dort sind?

Zuallererst besuche ich meine Tiere. Ich habe 100 Schafe, zwei Lamas und Mohairziegen. Die Lamas begleiten mich sogar auf meinen Streifzügen durch die Wälder. Wenn ich Lust und acht Stunden Zeit habe, umrunde ich die Insel mit dem Kajak. Oder ich durchquere die Insel im Quadro-Mobil, gehe fischen, lese, schreibe. Und manchmal besuche ich meinen Nachbarn.

Sie haben einen Nachbarn? 

Ja, genauer gesagt, ich hatte einen. Einen Eremiten, der 46 Jahre auf der Nachbarinsel lebte und sie in der ganzen Zeit nur einmal verlassen hat, weil er ins Krankenhaus musste. Er hatte dort Telefon, ein Postboot kam regelmäßig vorbei. Mehr brauchte er nicht.

Wie haben Sie ihn kennen gelernt? 

Ich hatte gehört, dass er sehr menschenscheu und zurückgezogen lebe, habe ihn angerufen, mich als neuer Nachbar aus Europa vorgestellt und einen Antrittsbesuch angekündigt. Da konnte er nicht nein sagen, und es entstand eine gute Freundschaft.

 Und jetzt hat er die Insel verlassen? 

Ja, er hat einen Traum verwirklicht: er macht jetzt eine Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff. Deshalb bat er mich vor kurzem, die Insel für ihn zu verkaufen. Ich wollte nicht, weil ich überzeugt war, dass er einen Fehler macht. Er war stur und hat selbst verkauft. Wenn er nun zurückkommt und keinen Platz mehr hat, dann werde ich ihn auf meiner Insel aufnehmen, wenn er will. Diesen Mann könnte ich immer um mich haben. Von ihm habe ich so viel gelernt.

Was zum Beispiel?

Wie gut und einfach zugleich man leben kann. Er sieht blendend aus, ist kerngesund, hat einen hellwachen Verstand. Wenn Sie sehen, wie viel dieser Mann gelesen hat, wie er sich artikuliert, welch beeindruckendes Verständnis er für andere Menschen hat, ob wohl er doch meist allein ist, dann können Sie sich dieser Faszination nicht entziehen. Besonders imponiert hat mir auch die Ablage seiner Steuerrechnungen. Er hat einen großen Zimmermannsnagel in die Wand geschlagen. Wenn Post von der Steuerbehörde kommt, öffnet er sie, nimmt das Schreiben heraus und spießt es mit einem gezielten Schlag an dem Nagel auf. Da hingen zuletzt recht viele Briefe.

Und er hat nie gezahlt? 

Das habe ich ihn auch gefragt. Nein, nie , sagte er. "Die Behördenmenschen kommen doch hier nicht raus."

Würden Sie selbst gerne solch ein Einsiedler-Leben auf Ihrer Insel führen? 

Es gibt ja heute nicht mehr viele Leute, die mit einem One-Way-Ticket verreisen. Diese Erfahrung lässt sich kaum nachstellen. Ich habe einen Laptop und mein Handy dabei. Ich bin selten alleine auf meiner Insel, ich habe Verwalter. Und das Festland ist nur 300 Meter entfernt, also jederzeit erreichbar.

Dann begeht der moderne Inselbesitzer Selbstbetrug. Statt Abenteuer, innerer Einkehr und Abgeschiedenheit pflegt er seine ständige Erreichbarkeit nur an einem anderen Ort.

Abgeschiedenheit und Einsamkeit erlebe ich eher hier in unserer Gesellschaft. Die Mehrzahl der Leute in den Wohnsilos der Großstädte haben weniger soziale Kontakte als die Bewohner ländlicher Gemeinden etwa in Neuseeland. Inseln machen nicht einsam. Nehmen Sie meinen neuseeländischen Nachbarn: wann hat man eine solch intensive Begegnung im Alltag - in Frankfurt oder Hamburg?

Hatten Sie denn noch nie einen Inselkoller? 

Im Gegenteil - ich kenne eher den Festland-Koller. Zurück treibt mich nur die Vernunft. Ich fahre meistens vor Weihnachten nach Neuseeland und bleibe bis Ende Januar. Wenn der 28. Januar näher rückt, fühle ich mich schon äußerst schlecht. Dann kommt der Mensch, der mich abholt. Den armen Herrn empfinde ich in dem Moment als einen Henker mit Seil.

Herr Vladi, uns fallen viele stressgeplagte Menschen ein, denen ein Inselaufenthalt gut täte. War Gerhard Schröder schon mal bei Ihnen?

Nein, aber ich weiß auch nicht, ob er inseltauglich wäre. Vor kurzem sah ich ein Foto von ihm: Er stand er mit den Füßen im Wasser und sah so ängstlich und wasserscheu aus, dass ich ihm spontan vom Inselkauf abraten würde. Vielleicht war es aber auch nur ein unglücklicher Schnappschuss.

Zurück zur Natur - wäre das was für Joschka Fischer? 

Vielleicht. Immerhin war oder ist er ein Grüner. Es gibt aber einen, dem ich es zutrauen würde: Ole von Beust.

Der Hamburger Bürgermeister. 

Genau. Der ist ein richtiges Nordlicht, geht gerne am Strand entlang, je kälter desto besser. Der kommt in Frage. Allerdings geziemt es sich für einen aktiven Politiker nicht, eine Insel zu kaufen. Das riecht nach Flucht, nach dem Motto: die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Oder können Sie sich vorstellen, dass in den Zeitungen steht: Schröder kauft Insel auf den Fidschis?

Herr Vladi, wie kommen Sie überhaupt an Ihre Inseln? 

Anfangs habe ich Annoncen geschaltet, inzwischen besitze ich natürlich viele Kontakte und die Inselbesitzer wenden sich direkt an mich. Mein Archiv umfasst etwa 12 000 Inseln, verteilt auf 40 Länder. Davon sind rund 300 ständig auf dem Markt, ich biete allerdings nur 120 an, weil ich schlichtweg nicht alle Aufträge bearbeiten kann.

Welches ist die teuerste Insel in Ihrem Angebot? 

Eine Insel in den Bahamas für 20 Millionen Euro. Die ist natürlich entsprechend groß und schon bebaut. Die meisten Inseln liegen aber in der Spanne von 50 000 Euro bis hin zu eineinhalb Millionen Euro.

Zu Ihren Kunden gehören Dieter Hallervorden, die US-Schauspieler Nicholas Cage und Tony Curtis oder die Sängerin Diana Ross. Was versprechen sich Prominente von einem Inselkauf?

Wenn jemand sehr bekannt ist und dazu noch geistig arbeitet, ist eine Insel ideal. Dieter Hallervorden nannte beispielsweise das Stichwort "akustischer Müll" - das allgegenwärtige Handygeklingel und Musikgedudel, der Autolärm und die Party der Nachbarn. Auf seiner Insel in der Bretagne bleibt er jetzt von all diesem Krach verschont.

Und Diana Ross fehlte vermutlich einfach eine Insel in ihrer Sammlung von Status-Symbolen? 

Nein, das sehe ich nicht so. Ich kenne ihre Insel und das Haus darauf bestens, es ist sehr einfach, sehr sympathisch. Diana Ross kommt dort nicht mit sechs Koffern an, wie sie es wahrscheinlich im Hotel täte. Auf einer Insel kann man keine Diva sein. Und auch Nicholas Cage ist nicht der Typ, der sich eine Insel aus Langeweile kauft, weil er den Ferrari und die Rolex schon hat. Nicholas Cage ist wirklich ein Inselfan. Das ist echte Begeisterung, keine Angeber-Attitüde. 

Zusammen mit Nicholas Cage sind Sie bei einem Hubschrauberflug beinahe abgestürzt. 

Stimmt. An Bord waren noch seine damalige Freundin, Lisa Marie, die Tochter von Elvis-Presley und deren Gouvernante. Wir wollten eine Insel nördlich von Nassau besichtigen. Wir schauten uns Landkarten an, als ich bemerkte, dass eine rote Lampe im Cockpit leuchtete. Wir hatten einen Getriebeschaden, der Pilot hatte bereits wieder Richtung Festland abgedreht.

Wer hatte am meisten Angst? 

Ganz klar die Gouvernante. Die war völlig fertig. Wir hatten natürlich alle weiche Knie. Ich konnte aber das Festland schon sehen und Nicholas Cage beruhigen. Der Pilot sagte dann, wir müssten notlanden und: "Vielleicht werden wir ein bisschen nass." Am Ende schaffte er es gerade noch bis zu einem Landeplatz.

Haben Sie Ihre Rettung mit Champagner begossen? 

Nein, mit Rotwein. Nicholas Cage lud uns am selben Abend ein - in ein bekanntes Restaurant mit dem zweitgrößten Rotwein-Lager der Welt. Cage sagte: "Wir haben heute beinahe unser Leben verloren, da sollten wir den Abend genießen"und wählte eine Flasche aus dem Rotwein-Verließ, Jahrgang 1890 oder so. Sie muss unglaublich teuer gewesen sein. Kurz nachdem er gezahlt hatte, bekam Cage einen Anruf von seiner Kreditkartenfirma. Sie fragte, ob er sicher sei, dass es sich bei dem Betrag um eine Restaurantrechnung handele, oder ob er sich nicht vielleicht gerade ein Auto gekauft habe.

Wie hat der Wein geschmeckt? 

Schrecklich. Er war fürchterlich sauer, fast schon Essig.

Contact

Newsletter
 
 

Newsletter

Yes, I would like to receive the newsletter with information about the world of private islands. If you are no longer interested, you can unsubscribe by clicking on the link at the end of each newsletter.